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Auftragsarbeit Aus dem Hinterhalt: Deutsche Oper Berlin

nächste Antragsfrist 1.6.2024 – 18:00 Uhr

KONTAKT
Maureen Noe

maureen.noe@musicboard.berlin.de
T +49 (0)30 221 84 89 88

1 Überblick

Die Auftragsarbeit ›Aus dem Hinterhalt‹ fördert in Kooperation mit der Deutschen Oper Berlin die Komposition und Gestaltung eines Beitrags für das Projekt ›Aus dem Hinterhalt‹ in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin. Der*die Musiker*innen entwickeln aus eigenem Material eine künstlerisch eigenständige Musiktheater-Produktion als Kommentar zu den Opernwerken, die in der jeweiligen Spielzeit auf der Großen Bühne der Deutschen Oper Berlin Premiere feiern. Die Entwicklung geschieht in inhaltlicher und konzeptioneller Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper Berlin und beginnt in 2024. Die Aufführungen finden am 11., 12., und 13. Juli 2025 statt. Die Auftragsarbeit hat neben der künstlerischen Entwicklung des*der Künstler*innen zum Ziel, interdisziplinären Austausch und Zusammenarbeit zwischen popkulturellen und klassischen Musikszenen und zwischen freien und institutionellen Musikstrukturen zu schaffen.

Die Auftragsarbeit ›Aus dem Hinterhalt‹ richtet sich an Künstler*innen aller Sparten der Popmusik, das heißt aller Genres und Spielarten, die nicht eindeutig der klassischen und Neuen Musik oder dem Jazz zugeordnet werden können. Das umfasst auch jegliche Formen der genreübergreifenden und experimentellen Popmusik.

2 Voraussetzungen

Antragsberechtigt sind:

  • Solomusiker*innen, Duos und Bands mit Wohn- und Schaffensmittelpunkt Berlin
  • Musiker*innen aller Genres der Popmusik, die durch besondere kreative Leistungen hervortreten und professionell arbeiten. Eine klassische Musikausbildung ist nicht erforderlich.

3 Die Hinterhalt-Reihe

Seit 2016 findet in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin die Performance-Reihe ›Aus dem Hinterhalt‹ statt. Die Reihe schafft jedes Jahr einen Kommentar zu Opernwerken, die in der jeweiligen Spielzeit auf der Großen Bühne der Deutschen Oper Berlin Premiere feiern. In Zusammenarbeit zwischen popkulturellen Gastkünstler*innen verschiedenster Sparten und Mitgliedern des Ensembles und Orchesters der Deutschen Oper Berlin entsteht ein experimenteller Abend zwischen Konzert, Musiktheater, Performance und Installation. Der Abend setzt sich subversiv und anarchisch, subtil und kritisch mit dem Opernkanon auseinander.

4 Die Auftragsarbeit

Das Musicboard vergibt 2024 eine Auftragsarbeit ›Aus dem Hinterhalt‹.

Die Auftragsarbeit des Musicboards umfasst die instrumentale, vokale oder elektronische Komposition für einen Beitrag in Reihe ›Aus dem Hinterhalt‹ sowie dessen Konzeption und Gestaltung.

In dieser Spielzeit versammelt ›Aus dem Hinterhalt‹ an einem Abend verschiedene Künstler*innen und Beiträge und spannt einen thematischen Bogen über die gesamte Spielzeit. Der*die vom Musicboard beauftragte*n Künstler*innen entwickeln ein Set aus eigenem Material in inhaltlicher und konzeptioneller Zusammenarbeit mit der Regisseurin des Abends (Ariane Kareev) sowie der Dramaturgie der Deutschen Oper Berlin. Erwünscht ist ein enger Dialog mit dem Regieteam der Produktion und den weiteren beteiligten Künstler*innen, so dass die Auftragskomposition ein integraler Bestandteil des Gesamtabends wird. Erwünscht ist außerdem die Integration von Sänger*innen und Musiker*innen aus dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin. Die Gesamtlänge des zu erarbeitenden Beitrags beträgt ca. 45 Minuten. Die beauftragte*n Künstler*innen realisieren dessen Uraufführung sowie zwei weitere Aufführungen in der Tischlerei.

Die Hinterhalt-Reihe findet in der Spielzeit 2024/25 in zwei Teilen statt: IMMERSION im September 2024 und EMERSION im Juli 2025. Die Auftragsarbeit findet im zweiten Teil der Reihe statt. Thematisch an den ersten Teil anknüpfend sucht die Regisseurin Ariane Kareev in EMERSION verbindende Elemente und Parallelen zwischen den Neuproduktionen der gesamten Spielzeit und schreibt die aufgeworfenen Themen aus heutiger Perspektive heraus weiter. Es entsteht ein transdisziplinärer Abend mit zeitgenössischer Artistik, Realtime Visuals, Pop und elektronischer Musik. Außerdem an der Produktion beteiligt sind Josa Kölbel (Choreographie), Lasse Winkler (Musik), Phil Hagen Jungschläger (Creative Code) und Petra Schnakenberg (Ausstattung).

Die Künstler*innen haben die Möglichkeit, bei der Entwicklung der Auftragsarbeit mit einem Coaching von Jovanka von Wilsdorf unterstützt zu werden.

5 Zeitraum

Die Entwicklung der Auftragsarbeit beginnt im Jahr 2024. Das Stück wird an drei aufeinanderfolgenden Abenden im Jahr 2025 gespielt. Die Aufführungen finden am 11., 12., und 13. Juli 2025 statt. Diese Termine sind festgelegt, sie können nicht verschoben werden. Die zehntägige Arbeits- und Probenzeit in der Tischlerei (1.–10. Juli 2025) ist ebenfalls festgelegt.

6 Leistungen

Das Musicboard übernimmt:

  • einen einmaligen Projektkostenzuschuss in Höhe von 8.000 Euro für die Konzeption und Komposition der Auftragsarbeit
  • die Kosten für sechs Coaching-Sessions mit Jovanka von Wilsdorf

Die Deutsche Oper Berlin stellt zudem:

  • eine Abendgage für alle drei Aufführungstage in Höhe von insgesamt 2.000 Euro
  • nach Absprache mit der Opern- und Orchesterdirektion mitwirkende Sänger*innen und Musiker*innen des Ensembles der Deutschen Oper Berlin
  • die dramaturgische Begleitung und Betreuung der konzeptionellen Arbeit und der Auseinandersetzung mit dem zu kommentierenden Opernwerk durch Konstantin Parnian, Dramaturg an der Deutschen Oper Berlin sowie der Künstlerischen Leiterin der Tischlerei, Carolin Müller-Dohle
  • die Tischlerei als Spielstätte
  • eine zehntägige Arbeits- und Probenzeit in der Tischlerei vor der Aufführung (1.–10. Juli 2025)
  • Licht-, Video- und Soundtechnik entsprechend der Ausstattung der Tischlerei
  • die Betreuung der Produktion durch das technische Personal der Tischlerei
  • nach Absprache mit dem*der Ausstatter*in und der Kostümdirektion einzelne Kostüme oder Requisiten aus dem Fundus
  • die Betreuung durch die Marketing- und Presseabteilung der Deutschen Oper Berlin im üblichen Rahmen der Hinterhalt-Serie
  • die Möglichkeit von Opernbesuchen und das Kennenlernen des Betriebs

7 Bewerbung

Folgende Informationen und Unterlagen sind auf Deutsch oder Englisch ausschließlich über das digitale Antragsformular einzureichen, das über den Button am Ende dieser Seite zu erreichen ist:

  • Ausgefülltes Antragsformular
  • Künstlerisches Vorhaben und Motivation
    Darstellung und Begründung des geplanten künstlerischen Vorhabens im Rahmen der Auftragsarbeit
  • Künstlerischer Lebenslauf
    inklusive Auflistung von künstlerischen Meilensteinen wie Auftritte, Konzerte, Produktionen, Veröffentlichungen, Kollaborationen, Auszeichnungen und Preise
  • Kostenkalkulation
    Im Antrag muss keine differenzierte Kostenkalkulation eingereicht werden. Bitte tragen Sie im Antragsformular unter Projektkosten eine Pauschalsumme von 10.000 Euro ein (Projektkostenzuschuss und Abendgage). Es ist nicht erforderlich, Eigen- oder Drittmittel einzubringen. Bitte geben Sie bei der Frage nach Eigen- und Drittmitteln nein an.
  • Drei Musikbeispiele
    einzureichen als mp3-Upload
  • Scan der Meldebestätigung oder des Personalausweises (Vorder- und Rückseite)
    aus dem der Wohnort Berlin hervorgeht, bei Bands ist der Nachweis des antragstellenden Bandmitglieds ausreichend
  • Für Staatsangehörige aus Nicht-EU-Ländern: Passkopie
    inklusive der Blätter zu Aufenthaltstitel, Aufenthaltsdauer und erlaubter Tätigkeit, bei Bands ist der Nachweis des antragstellenden Bandmitglieds ausreichend

Nur vollständige Unterlagen können bearbeitet und berücksichtigt werden. Alle Angaben werden vertraulich behandelt und dienen ausschließlich Entscheidungs- beziehungsweise Förderungszwecken. In die Veröffentlichung einzelner relevanter Daten im Falle der Förderung wird mit Antragstellung eingewilligt.

8 Auswahlverfahren

Die Auftragsarbeit ›Aus dem Hinterhalt‹ wird durch die Musicboard Berlin GmbH auf Empfehlung einer unabhängigen Jury aus Expert*innen und Kenner*innen der Berliner Musikszene sowie in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vergeben. Jurymitglieder werden in der Regel für eine Dauer von drei Jahren berufen. 2024 setzt sich die Jury wie folgt zusammen:

  • Aida Baghernejad
    freie Kulturjournalistin
  • Ebru »Ebow« Düzgün
    Künstlerin, Labelbetreiberin, Managerin, Veranstalterin
  • Ji-Hun Kim
    Chefredakteur Das Filter, freier Dozent, DJ, Musikproduzent
  • Misla Tesfamariam
    Artist Managerin, Labelbetreiberin
  • Thien Nguyen
    Labelbetreiber, DJ, Musik- und Filmproduzent
  • Yeşim Duman
    Kuratorin, Moderatorin, DJ

Kurzinformationen zu den Jurymitgliedern finden Sie hier.

9 Häufige Fragen

Häufige Fragen zu den Stipendien des Musicboards haben wir hier gesammelt. Bei den vorliegenden Angaben handelt es sich um allgemeine, nicht rechtsverbindliche Auskünfte, die eine Betrachtung des Einzelfalles nicht ersetzen. Gerne beantworten wir weitere, konkrete Fragen zum Förderprogramm telefonisch oder per Mail. Wir bitten Sie, diese FAQ und die weiteren Informationen auf dieser Webseite aufmerksam zu lesen, bevor Sie uns kontaktieren. Wir weisen zudem auf das kostenlose Angebot der Kulturförderberatung von Kreativ Kultur Berlin hin, das Kulturakteur*innen aller Sparten bei der Suche nach Förderung unterstützt sowie Tipps zur Antragstellung bereitstellt und einen Antragscheck anbietet.

Was heißt Wohn- und Schaffensmittelpunkt Berlin?
Die Auftragsarbeit vergibt das Musicboard ausschließlich an Musiker*innen, die ihren Wohnort und Schaffensmittelpunkt in Berlin haben. Das meint im Fall von Bands, dass der überwiegende Teil ihrer Mitglieder in Berlin leben und hier ihren beruflichen Mittelpunkt haben muss. Nachzuweisen ist der Wohn- und Schaffensmittelpunkt Berlin von Solo-Acts durch die entsprechende Meldebescheinigung oder Personalausweiskopie (beide Ausweisseiten) sowie von Bands durch die Meldebescheinigung oder Personalausweiskopie (beide Ausweisseiten) des antragstellenden Bandmitglieds. Die Nationalität der Musiker*innen spielt keine Rolle. Für antragstellende Staatsangehörige aus Nicht-EU-Ländern gilt aber, dass zusätzlich zur Berliner Meldebescheinigung auch eine Passkopie inklusive der Blätter zu Aufenthaltstitel, Aufenthaltsdauer und erlaubter Tätigkeit einzureichen ist. Bitte beachten Sie, dass die Meldung in Berlin in allen Fällen amtlich nachgewiesen sein muss, Mietverträge und Ähnliches reichen als Nachweis nicht aus. Wir bitten von der Einreichung solcherlei Unterlagen mit sensiblen Personendaten abzusehen.
Ich habe als Künstler*in bereits einen anderen Antrag beim Musicboard gestellt. Kann ich mich dennoch für die Auftragsarbeit bewerben?
Grundsätzlich ist es möglich, dass Musiker*innen mehrfach gefördert werden, insofern das Vorhaben der Jury förderwürdig erscheint. Pro Förderrunde können sich Antragsteller*innen auf mehr als eine Residenz oder Auftragsarbeit bewerben. In diesem Fall sind separate Anträge einzureichen. In der Regel wird die Jury aufgrund der hohen Anzahl an Bewerbungen innerhalb einer Förderrunde nur ein Vorhaben pro Künstler*in zur Förderung empfehlen.
Wie muss mein Motivationsschreiben gestaltet sein?
Die Motivation wird seit 2023 über Felder im digitalen Antragsformular abgefragt. Im Antragsformular müssen Bewerber*innen unter anderem darlegen, wieso sie sich auf die Auftragsarbeit bewerben und welches künstlerische Vorhaben sie im Rahmen der Reihe umsetzen möchten. Aus dem Motivationsschreiben sollte hervorgehen, welche künstlerische Vision der*die Antragsteller*in für die Komposition und Gestaltung eines Abends der Hinterhalt-Reihe hat. Zudem wird abgefragt, was sie von einer Förderung für die eigene künstlerische und professionelle Entwicklung erwarten, ob Sie mit Partner*innen arbeiten und welche Zielgruppe Sie erreichen möchten.
Wie muss mein künstlerischer Lebenslauf gestaltet sein?
Im künstlerischen Lebenslauf können Antragsteller*innen ihren künstlerischen Werdegang darlegen. Zudem fragen wir im Antragsformular Meilensteile der künstlerischen Karriere als stichwortartige Auflistung von Auftritten, Konzerten, Produktionen, Veröffentlichungen, Kollaborationen, Residenzaufenthalten, Auszeichnungen und Preisen ab. Im Feld Zugänglichkeit können Sie gerne freiwillig Angaben zu Ihren Barrierefreiheitsanforderungen und zu Ihrer sozialen Positionierung machen (z. B. Selbstbezeichnung, Gender, Behinderung, Alter, sexuelle Identität), wenn sie für Ihre künstlerische Identität und Ihre Arbeit eine Rolle spielt und Sie möchten, dass die Jury und Partner*innen darüber Kenntnis erlangen.
Welche Songs kann ich als Musikbeispiele einreichen, gehen auch Demos?
Es sollten drei Songs sein, die Sie und Ihre Kunst repräsentieren. Das müssen nicht zwingend die neuesten Songs sein, oder die, an denen man im Rahmen des beantragten Vorhabens arbeiten möchte. Demos können auch eingereicht werden. Je nach Qualität der Demos kann es sinnvoll sein, auch ein bis zwei ältere ausproduzierte Werke einzureichen.
Wann genau ist die Antragsfrist?
Die Antragsfrist der Auftragsarbeit ist am 1. Juni 2024 um 18:00 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt können Anträge online eingereicht werden und sind damit fristgerecht eingereicht. Der Antrag ist eingegangen, sobald er nach erfolgreichem Absenden in ihrem User*innenprofil unter »Eingereichte Anträge« erscheint. Wir empfehlen, genug Zeit für den Upload der Antragsunterlagen einzuplanen und den Antrag nicht erst kurz vor Antragsfrist zu stellen. Sollten technische Probleme bei der Einreichung auftreten, machen Sie bitte einen Screenshot, speichern Sie einen Entwurf des Antrags (»Zwischenspeichern«) und benachrichtigen Sie uns umgehend per E-Mail an: maureen.noe@musicboard.berlin.de
Was sind die Auswahlkriterien der Jury?
Die Jury empfiehlt in erster Linie nach künstlerischer Qualität der Arbeit, Erfolgschancen und Schlüssigkeit des vorgestellten Vorhabens. Ein besonderer Fokus der Jury liegt auf den eingereichten Musikbeispielen. Bei den Förderentscheidungen wird zudem darauf geachtet, die Diversität der Berliner Musikszene abzubilden. Das Musicboard und die berufene Jury legen großen Wert auf Diversität, Inklusion und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis.
Wann werde ich über die Entscheidung informiert?
Mit der Bekanntgabe der Juryentscheidung ist etwa vier bis sechs Wochen nach Antragsfrist zu rechnen. Die Antragsteller*innen werden per E-Mail informiert. Zu- und Absagen werden gleichzeitig verschickt. Das Musicboard ist nicht verpflichtet, die Entscheidung zu erläutern. Ein Anrecht auf Förderung besteht nicht.

Sie haben sich mit allen notwendigen Informationen zur Förderung vertraut gemacht? Dann bewerben Sie sich jetzt.

 

Der Musiker Steve Mekoudja performt mit mehreren Tänzer*innen beim Hinterhalt-Festival 2023
Aus dem Hinterhalt 2023 - Steve Mekoudja (Foto: Amelie Kahn-Ackermann)
babelfis performt bei der Aufführung von Aus dem Hinterhalt 2023 vor einer großen Videoleinwand
Aus dem Hinterhalt 2023 - babelfis (Foto: Amelie Kahn-Ackermann)
Aus dem Hinterhalt 2019 – Mary Ocher (Foto: Eike Walkenhorst)
Aus dem Hinterhalt 2019 – Mary Ocher (Foto: Eike Walkenhorst)
Aus dem Hinterhalt (Foto: Eike Walkenhorst)
Aus dem Hinterhalt (Foto: Eike Walkenhorst)