Jeannel ist interdisziplinäre Künstlerin, Produzentin, Sängerin, und Cellistin. In einem Musikerhaushalt aufgewachsen, erhielt sie ab ihrem sechsten Lebensjahr klassischen Cellounterricht, und die schweren sakralen Werke Bachs, Brahms und Beethoven formten ihre frühesten musikalischen Erfahrungen. Dem Dogmatismus der omnipräsenten Klassik und einem schwierigen Familienalltag zu Hause überdrüssig, fing sie früh an, nach Räumen für Befreiung und Rebellion zu suchen, die sie im frühen Teenageralter in den urbanen R’n’b- und Technoclubs und später im Jugendclub des Schauspiel Köln fand. Nach einem abgeschlossenen Jazzstudium führte sie ihr Durst unter anderem in die USA, Argentinien und Kolumbien, wo sie mehrmonatige Arbeitsaufenhtalte verbrachte, und die Themen Traumaheilung, Schamanismus und Weiblichkeit mehr und mehr zur Kernthematik ihrer künstlerischen Recherche wurden.
Angetrieben durch Fragen von Imbalance und Balance, Licht und Schatten, Leid und Glück, sind es radikale Ehrlichkeit, Verletzlichkeit, und die Kraft des intuitiven weiblichen Prinzips und dessen radikale Rückforderung, die aus Jeannels Texten sprechen.
Feminismus, Ganzwerdung und die Wiederverbindung zu den eigenen anzestralen Wurzeln sind dabei die Grundpfeiler, die sie in einem musikalischen Kaleidoskop aus Neo-Klassik, Trip Hop, und Alt-R’n’b zu einzigartigen Kunstwerken fusioniert, die sich elegant jeder Genrezuschreibung entziehen.
Jeannel erhält 2020 eine Förderung in Höhe von 5.000 Euro für die audio- und audiovisuelle Produktion, Mixing und Mastering sowie Veröffentlichung ihrer zweiten EP.
Jeannel erhält 2022 die Residenz in Havanna, Kuba, die sie 2023 antreten wird.