Hope

Würde Portishead heute in Berlin gegründet werden und Josef Beuys mit einer groben Drahtbürste die Band in Stücke reißen, um sie in einem dunklen, 30 Meter hohen Silo zur künstlichen Produktion für Eisberge auszustellen, käme dieses Gesamtkunstwerk Hope wohl am nächsten. Algiers und Idles waren die ersten, die sich außerhalb von Deutschland in dieses zerberstende emotionale Monster von Band verliebt haben, und mit denen sie ausgiebig auf Tour gingen. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum haben Hope mit Olaf Opal (The Notwist) in einer zerfallenen Lungenheilanstalt aufgenommen, um die innere Zerstörung und Kälte einzufangen. Songs wie ›Raw‹, ›Cell‹, ›Kingdom‹ und ›Drop Your Knives‹ versprühen eine dunkle und dystopische Energie. Es sind Lieder, die in dem entmystifizierten, gentrifizierten und kunstfreien Raum Berlin entstanden sind. Die einzige Antwort auf die Gesellschaft in ihrem derzeitigen Stadium kann nur die radikalste, unmittelbarste und freiste Kunst sein.

Hope erhalten 2019 eine Förderung in Höhe von 4.400 Euro für die Aufnahme einer Single und Veröffentlichung eines dazugehörigen Musikvideos.

Hope (Foto: Riccardo Bernardi)
Hope (Foto: Riccardo Bernardi)