Die in England geborene und in Berlin ansässige Gemma Ray und ihre Kunst wurden schon mit den verschiedensten exotischen Beschreibungen versehen, »torch song psychedelia«, »sideways blues«, »girl-group melodrama« und »gothic folk« sind nur einige. Für ihr letztes Album ›The Exodus Suite‹, das sie 2016 veröffentlichte, erhielt Gemma Ray international große Anerkennung. Live aufgenommen in Räumen des stillgelegten Flughafens Berlin-Tempelhof, in den Candy Bomber Studios, kann der Titel als Referenz an die ca. 8.000 Geflüchteten verstanden werden, die zu dieser Zeit im benachbarten Hangar lebten: ein unerwarteter Zufall, der sich für die Musikerin auf fruchtbare Weise mit den Themen Exil und Umsiedlung verband, die das Album als roter Faden durchziehen. Ihre Musik reflektiert diese Themen mit cineastischen und manchmal beunruhigenden Klängen – Klänge, die vielleicht an PJ Harvey oder Nick Cave & the Bad Seeds erinnern. Kein Wunder, denn Gemma hat bereits mit einigen Musiker:innen der Bad Seeds zusammengearbeitet, außerdem hat sie mit dem Filmorchester Babelsberg, den Musikern Alan Vega (Suicide), Howe Gelb und Sparks kollaboriert.
Gemma Ray erhält 2017 eine Förderung in Höhe von 6.000 Euro, um mit mehrheitlich weiblichen Musiker:innen an einer neuen Produktion zu arbeiten.