Das Musicboard Berlin feiert zehnjähriges Bestehen – Fürsprecherin, Beraterin, Ermöglicherin und Komplizin der popkulturellen Musikszene Berlins seit 2013!
Seit Anfang 2013 ist die Mission des Musicboard Berlin, die Popmusikszene in Berlin auf neue innovative Art zu fördern und ihre kulturelle und wirtschaftliche Strahlkraft auch international zu stärken. Ins Leben gerufen wurde die Einrichtung vor zehn Jahren aus einer gemeinsamen Initiative der Berliner Musikszene und des Landes Berlin, seitdem agiert sie unter der Leitung von Katja Lucker. 2023 feiert das Musicboard Berlin zehnjähriges Bestehen.
Die Arbeit des Musicboards startete vor einem Jahrzehnt mit außerordentlich guter Resonanz, damals handelte es sich um eine bundesweit einzigartige Fördereinrichtung. In der Popmusikförderung setzt das Musicboard bis heute deutschlandweit Maßstäbe und erfährt international Beachtung. In den letzten zehn Jahren konnte das Musicboard wesentliche Impulse für eine diversitätsorientierte, inklusive und inhaltsbasierte Musikförderung setzen. Es war 2013 die erste Institution ihrer Art, die künstler:innenzentriert Stipendien im Popbereich vergab, was sich mittlerweile als gängige Praxis in der Musikförderung etabliert hat. Pro Jahr vergibt das Musicboard außerdem bis zu zwölf Residenzen, unter anderem in Accra, Detroit, Los Angeles, Paris und Tel Aviv. Durch das besonders in den letzten Jahren stetig gewachsene Residenzprogramm ist das Musicboard international stark und nachhaltig vernetzt und stellt sich seiner Verantwortung, transkulturelle Arbeit zu dekolonisieren.
Seit der Gründung im Jahr 2013 hat das Musicboard relevante Bedarfe im popkulturellen Bereich ausgemacht und sich als verbindendes Glied in den kulturpolitischen Diskurs eingebracht. Es fördert strukturell und im Bestand den Music Pool Berlin, die Clubcommission, das Rockhaus – das über 1.000 Musiker:innen Proberaumflächen bietet – und seit 2020 den Tag der Clubkultur. Nachhaltig und niedrigschwellig wird so die vielschichtige Musiklandschaft Berlins gestärkt, die einen essenziellen Beitrag zur kulturellen Identität der Stadt leistet. Die Projektförderung des Musicboards wurde im engen Dialog mit Musiker:innen, Veranstalter:innen und Expert:innen in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich ausgebaut.
POP-KULTUR FESTIVAL UND FETE DE LA MUSIQUE
Das Musicboard ist seit 2015 Veranstalterin des Pop-Kultur Festival, das zum Best Practice Modell für ein inklusives Kulturfestival geworden ist und erstmalig interdisziplinäre Auftragsarbeiten im Pop in die Förderpraxis geholt hat. Jährlich zieht das dreitägige Festival mit einem internationalen Lineup, Commissioned Works sowie einem vielfältigen Diskurs- und Nachwuchsprogramm mehr als 10.000 Besucher:innen an. Das Pop-Kultur Festival erfährt breite Unterstützung und Wertschätzung und wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), die Initiative Musik mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Goethe-Institut.
Seit 2018 organisiert das Musicboard auch die Fête de la Musique in Berlin, die jährlich am 21. Juni stattfindet und im Jahr 2023 über 200 Bühnenstandorte in Berlin verzeichnen kann.
ZAHLEN UND FAKTEN
Das Gesamtbudget des Musicboards ist von 1 Million Euro im Jahr 2013 auf bis zu 6 Millionen Euro jährlich angewachsen. Das Kernteam hat sich von zwei auf zehn fest angestellte Personen vergrößert. Seit seiner Gründung hat das Musicboard insgesamt über 450 Stipendien und Residenzen vergeben, über 580 Projekte in den Programmen Karrieresprungbrett Berlin, Pop im Kiez und Festivalförderung unterstützt, über 140 Supporttourvorhaben gefördert und über 90 Labelförderungen vergeben.
Seit 2015 firmiert das Musicboard als landeseigene GmbH. Seit 2017 ist die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (bis 2023: Senatsverwaltung für Kultur und Europa) für die Musicboard Berlin GmbH zuständig.
Eine detaillierte Aufstellung über die Arbeit des Musicboards bieten die Jahresberichte.
Die Popmusikszene hat eine ungebrochen hohe Bedeutung für das Selbstverständnis und das Image Berlins. Gleichzeitig steht sie durch strukturellen Wandel, Verdrängung und prekäre Arbeitsbedingungen vor großen Herausforderungen. Ziel des Musicboards ist es, die langjährige erfolgreiche Arbeit fortzusetzen, Infrastrukturen, Arbeitsbedingungen und Netzwerke zu verbessern und die Förderlandschaft der Zukunft innovativ zu gestalten.