Seit seiner Gründung treibt das Musicboard die Entwicklung und Internationalisierung von Berliner Pop-Künstler:innen durch die Vergabe von Stipendien und Residenzen stetig voran. Zu der seit 2013 vergebenen Residenz in der Villa Aurora in Los Angeles kommen in diesem Jahr neben der zweiwöchigen Residenz in Marseille bei der A.M.I. jetzt noch Auslandsresidenzen in Teheran und Detroit hinzu.
Das Musicboard ermöglicht in Kooperation mit dem Goethe Institut im Rahmen von Border Movement Residency (BMR) der Künstlerin Anika einen einmonatigen Aufenthalt von Mitte September bis Mitte Oktober 2015 in Teheran inklusive eines Auftritt bei der TADAEX – Teheran Annual Digital Art Exhibition. Mit Anika konnte wohl kaum eine geeignetere Künstlerin ausgewählt werden. Die gebürtige Britin lebt zwischen den Welten in Berlin und Bristol, ist als Musikerin bekannt für ihren experimentellen Sound, arbeitet außerdem als Lyrikerin und Journalistin und moderiert im Radio. Zuletzt war sie zusammen mit T.Raumschmiere auf dem Festival Pop-Kultur zu sehen.
Für die Auslandsresidenz in Detroit in Kooperation mit der Detroit-Berlin Connection von Mitte Oktober bis Ende November 2015 wurde die Künstlerin Pilocka Krach ausgewählt. Die Detroit-Berlin Connection unter der Leitung von Dimitri Hegemann lässt einen neuen Ort für Kunst und Kultur in Detroit entstehen an dem Pilocka Krach für sechs Wochen leben und arbeiten wird. Detroit, in den 90ern die Geburtsstätte des Techno, ist heute eine Stadt im Wandel und Experimentierfeld für Künstler:innen, vergleichbar mit Berlin nach dem Mauerfall. Pilocka Krach ist Berliner Künstlerin, die an handgemachten Techno ohne fertige Samples glaubt, ihre Sounds sammelt sie selbst, jagt sie durch die Effektmaschine und mischt sie mit viel Ironie zum Genre zusammen.
Katja Lucker: »Als wir 2013 eine Residenz in der Villa Aurora in Los Angeles vergeben haben, war das etwas absolut Besonderes, weil zum ersten Mal ein Pop-Künstler in die Villa reiste, die aber bereits seit 20 Jahren als Künstlerresidenz besteht. In Detroit wird jetzt ein völlig neuer Ort geschaffen und ich freue mich sehr, dass wir einer Berliner Künstlerin diese Residenz ermöglichen können. Detroit ist ein unglaublich spannender Ort, nicht nur für Pop-Künstler:innen, auch für Künstler:innen anderer Disziplinen etwa Autor:innen und Filmemacher:innen. Auch Teheran als neue Auslandsresidenz halte ich für eine großartige Möglichkeit für Berliner Künstler:innen diese Kulturmetropole Irans im Wandel kennenzulernen und sich mit Künstler:innen vor Ort auszutauschen.«
Pressemitteilung:
PM_Teheran_Detroit_Residenzen_10_09_2015.pdf