Musicboard und VATMH live beim Kultursommerfestival 2023

1 Sommer, 100 Events – umsonst und draußen! Das Kultursommerfestival Berlin lädt zu sommerlichen Entdeckungsreisen ein: An ungewöhnlichen Orten in ganz Berlin finden Events statt — Konzerte, Performances, Film-Screenings oder Lesungen — für jede:n ist etwas dabei. Das Kultursommerfestival wird konzipiert und umgesetzt von Kulturprojekte Berlin und ist ein Teil von DRAUSSENSTADT.

POLISOUNDS – KOOPERATION MIT VILLA AURORA & THOMAS MANN HOUSE

Das Musicboard ist auch 2023 Programmpartner:in des Kultursommerfestivals und kooperiert dafür mit dem Villa Aurora & Thomas Mann House e.V. Gemeinsam laden wir zur Veranstaltung PoliSounds ein und freuen uns auf einen Abend, der dem Politischen in der Popkultur gewidmet ist.

PoliSounds – Wie politisch ist Popkultur?
Dienstag, 11. Juli 2023
17:30 – 22:00 Uhr
B-Part am Gleisdreieck
Luckenwalder Str. 6b, 10963 Berlin
Eintritt frei

Mit T’neeya, Anthony Hüseyin und Ebow stehen im B-Part am Gleisdreieck drei außergewöhnliche Berliner Musikacts auf der Bühne, die ein Musicboard Stipendium oder eine Residenz in der Villa Aurora in Los Angeles erhalten haben.

Der Frage, wie politisch Popkultur ist, gehen die Autorin Alice Hasters, die Musikerin Ebow und die Journalistin Marlene Grunert in einer Gesprächsrunde nach. Alle drei waren 2023 während einer Residenz in der Villa Aurora oder dem Thomas Mann House in Los Angeles zu Gast. Moderiert wird das Gespräch von der Journalistin Salwa Houmsi.

Die Gesprächsrunde findet in deutscher Sprache statt. Der Veranstaltungsort ist für Rollstuhlnutzer:innen zugänglich.

TIMETABLE

18:00 Uhr: T’neeya (live)
19:00 Uhr: Wie politisch ist Popkultur? Gespräch über Ausdrucksformen von Politik und das Politische in den Künsten, mit Alice Hasters, Ebow und Marlene Grunert, moderiert von Salwa Houmsi
20:00 Uhr: Anthony Hüseyin (live)
21:00 Uhr: Ebow (live)

MIT

Alice Hasters

Alice Hasters geboren 1989 in Köln, studierte Journalismus an der Ludwig-Maximilian Universität und an der Deutschen Journalistenschule in München. Als digitale Formatentwicklerin und Moderatorin arbeitete sie u. a. für die Tagesschau, den RBB und den Deutschlandfunk. Zusammen mit Maximiliane Häcke gründete sie den Podcast ›Feuer&Brot‹. Heute ist sie als freie Autorin tätig, schreibt und spricht über Gleichberechtigung, Rassismus und Identität.

Anthony Hüseyin

Anthony Hüseyin ist ein:e nicht-binäre:r Musiker:in und Performer:in mit türkisch-kurdischen und arabischen Wurzeln. Anthonys interdisziplinäre Arbeit mit Stimme, Text, Film und Installation verbindet Persönliches und Politisches und erforscht Erinnerungen, Identitäten und Körper. Aufgewachsen mit traditioneller Musik in Urfa im Südosten der Türkei, hat Anthony in Folge eine Ausbildung in klassischem und Jazz-Gesang in Istanbul und Rotterdam absolviert. Anthony hat fünf Singles und drei Alben veröffentlicht: ›Safran‹ (2012), ›The Lucky One‹ (2017) und ›Project O‹ (2022). Anthony unterrichtete sieben Jahre lang Gesang am Rotterdam Conservatory, Codarts, gewann den zweiten Preis in der Kategorie Singer-Songwriter in den Niederlanden und erhielt 2020 eine Förderung für ›Project O‹. Im Jahr 2022 eröffnete Anthony mit dem Release des Albums die Queer Week im Maxim Gorki Theater. Anthony hat unter anderem beim Fusion Festival, im Club Robert Johnson Offenbach, im Moods Jazz Club Zürich und beim MusicMatch Dresden performt. Aktuell schreibt Anthony an einem neuen Album und arbeitet als Musikalische:r Leiter:in, Komponist:in, Schauspieler:in und Sänger:in für die Produktion ›Dschinns‹ am Maxim Gorki Theater. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Fatma Aydemir, der 2022 für den Deutschen Buchpreis nominiert war.

Ebow

Mit Guerilla-Auftritten in Waschsalons, Supermärkten und Demos trat Ebow das erste Mal in Erscheinung. Heute tritt die in Wien und Berlin lebende Künstlerin zwar auf konventionelleren Bühnen auf, bleibt aber provokant und politisch. Solo, aber auch als Mitglied der Gaddafi Gals, rappt sie unter anderem gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie und für eine offene, solidarische und gleichgestellte Gesellschaft. Auf ›Canê‹ – ihrem vierten Album, dessen Titel auf Kurdisch so viel wie »Liebling« oder auch »Seele« bedeutet – geht Ebow nicht nur back to the roots, representing München-Giesing und Free Kurdistan, sondern auch den widersprüchlichen Sehnsüchten unserer Zeit auf den Grund. Schnelle Autos und politischer Kampf, schüchterne Flirts und die ewige Suche nach Trouble, Prada Bags und Protest – Ebow ist beides: widerständig und hyped. Straße und Softie. Hochpoetisch und not giving a fuck. Oder wie sie sagt: »Mein größter Flex ist, dass ich ich selbst bin.«

Marlene Grunert

Marlene Grunert wurde 1986 geboren. Nach Beginn eines Studiums der Kultur- und Theaterwissenschaften in Leipzig studierte sie Jura in Hamburg, Paris und Berlin, mit einem Schwerpunkt im Europa- und Völkerrecht. Währenddessen arbeitete sie am Lehrstuhl für öffentliches Recht von Prof. Dr. Arndt Schmehl und an der Hamburger Hochschule für bildende Künste. Das Referendariat absolvierte sie am Kammergericht Berlin, mit Stationen in der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts und beim Schriftstellerverband PEN in New York. Sie arbeitete für die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages und einen Abgeordneten, ehe sie 2016 ein Volontariat bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung begann. Seit 2018 ist sie dort politische Redakteurin und berichtet meistens über Rechtsthemen, oft über das Bundesverfassungsgericht.

Salwa Houmsi

Salwa Houmsi ist eine der vielseitigsten und spannendsten Moderator:innen, die die deutsche Medienbranche derzeit hervorbringt. In den letzten Jahren hat sie sich als eine der wichtigsten und stärksten Stimmen ihrer Generation etabliert. Und ihre kritische Stimme setzt sie ein: vor dem Mikrofon, sowie vor der Kamera. Von 2016 bis 2019 war sie Gesicht des investigativ-journalistischen, gesellschaftskritischen und mehrfach preisgekröntem ZDF/ funk Webvideo-Formats ›Jäger & Sammler‹. Daran anschließend bildet sie seit 2020 zusammen mit Jo Schück das Moderationsduo für das Debattenformat ›13 Fragen‹, bei ZDF Kultur und ZDF Heute. 2021 produzierte das Format eine Sonder-Staffel zur Bundestagswahl, die auf ZDF Neo ausgestrahlt wurde. Salwa Houmsi war Teil des preisgekrönten WDR COSMO Podcasts ›Machiavelli – Rap und Politik‹ mit Jan Kawelke und Vassili Golod. Seit November 2022 hostet sie den Podcast ›Hotz & Houmsi‹, gemeinsam mit Sebastian Hotz.

T’neeya

T’neeya, gebürtig Tania Takoh, ist Afro-R&B-Künstlerin, die musikalisch schon früh durch ihren kamerunischen Vater und ihre deutsche Mutter beeinflusst wurde: Die Liebe ihres Vaters zu seiner Gitarre und die Liebe ihrer Mutter zum Gospel prägten ihre Kindheit und schufen ihr musikalisches Fundament. Im Alter von dreizehn Jahren begann sie im Internat in Bamenda Musik zu schreiben, und erfand mit ihrer Schulbank als Percussioninstrument mit Leichtigkeit Melodien und Rhythmen. Nach der Schule zog T’neeya nach Berlin und studierte Modedesign an der HTW. Aber die Musik ließ sie nicht mehr los und so gab sie ihr Studium auf, um sich ihren Träumen zu widmen – sehr zum Leidwesen ihrer Eltern. Die Verschmelzung verschiedener Einflüsse aus ihrer Kindheit ist für ihre Musik von zentraler Bedeutung. T’neeya ist polyglott und fühlt sich in der Kleinstadt ebenso wohl wie in den kosmopolitischen Enklaven Berlins. Sie hofft, dass ihre Musik eine Brücke sein kann, die Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen verbindet.

 

Die Veranstaltung ist Teil des Kultursommerfestivals Berlin 2023 und findet in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin statt.

Kultursommerfestival 2023

 

T'neeya (Foto: Larteley von Hippel), Anthony Hüseyin (Foto: May Parlar)
Ebow (Foto: Marko Mestrovic), Salwa Houmsi (Foto: Marco Justus Schöler)
Alice Hasters (Foto: Katja Ruge), Marlene Grunert (Foto: Alena Schmick)