Vergangene Woche wurde bekannt, dass der Berliner Senat den Kulturetat um 130 Millionen Euro kürzt. Die Zuschüsse für das Musicboard Berlin sollen um 750.000 Euro reduziert werden – das entspricht 25% des jährlichen Etats. Die Einsparungen bedeuten eine substanzielle Gefährdung der Arbeit des Musicboards und gehen zu Lasten der Popmusikszene der Stadt.
Der Berliner Senat muss im Landeshaushalt 2025 insgesamt drei Milliarden Euro einsparen. Auf den Kulturetat entfallen davon 130 Millionen Euro. Das Musicboard Berlin soll im Jahr 2025 750.000 Euro weniger erhalten, was 25% des jährlichen Zuschusses bedeutet.
Das Musicboard gibt rund ¾ seines gesamten Etats an die Popmusikszene der Stadt weiter mit dem Ziel, Musiker*innen bei ihrer professionellen Karriere zu unterstützen, die Musikinfrastruktur zu verbessern und Berlin als Standort für Popmusik und -kultur in Deutschland und international zu stärken. Rund 1,3 Millionen Euro Fördermittel vergibt das Musicboard jährlich in ausgeschriebenen Verfahren, darunter Projektförderungen, Stipendien und Residenzen sowie Coaching- und Mentoring-Angebote. Es droht eine Reduzierung dieser Mittel um etwa die Hälfte. Zudem können über Jahre aufgebaute Kooperationen nicht fortgeführt werden.
Die Kürzungen sind eine substanzielle Gefährdung für die langjährige Arbeit des Musicboards, dessen Auftrag die Förderung von Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft im Bereich der Popmusik und -kultur in Berlin ist. Sie gehen zu Lasten der Musiker*innen und Veranstaltenden. Sie haben folgenschwere Auswirkungen auf Clubs und Livemusik-Spielstätten, Labels und andere kleine und mittlere Unternehmen aus Kultur und Kreativwirtschaft – auf die Akteur*innen, die strukturellem Wandel, Verdrängung, Kostensteigerungen und prekären Arbeitsbedingungen am stärksten ausgesetzt sind. Hier braucht es Vermittlung und Förderstrukturen, die Kultur und Kreativwirtschaft nachhaltig stärken und die Vielfalt der Berliner Musikszene erhalten. Stattdessen wird eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung des Musicboards verhindert.
Die aktuelle Haushaltssituation erfordert Einsparungen. Wir setzen uns jedoch entschieden dafür ein, dass im Rahmen der Beratungen über den Nachtragshaushalt 2025 wichtige Förderstrukturen der Kultur und Kreativwirtschaft der Stadt erhalten bleiben und notwendige Kürzungen in verträglicher Art und Weise erfolgen.